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Lohnt sich eine Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung?

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Ein Mann in Arbeitsklamotten arbeitet am Laptop

Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung – ja oder nein?

„Ich bin doch kerngesund. Es muss schon viel passieren, bis ich berufsunfähig bin. Ich arbeite doch im Büro. Außerdem hilft mir der Staat. Dafür habe ich später noch Zeit.“ So lauten die Argumente – gerade von jungen Menschen, die gesund und fit sind und den Gedanken an Krankheiten und Einschränkungen verständlicherweise verdrängen. Nicht verständlich ist aber, die eigene Absicherung zu verdrängen. Denn Berufsunfähigkeit kann jeden treffen. Und es geht nicht (nur) um Berufsunfähigkeit durch Unfälle, wie oft fälschlicherweise gedacht wird. Eine Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung ist auch bei chronischen Krankheiten, psychischen Erkrankungen oder Krebserkrankungen entscheidend. Und diese gehören tatsächlich zu den häufigsten Ursachen einer Berufsunfähigkeit.

Das Risiko Berufsunfähigkeit wird unterschätzt

Es trifft ungefähr jeden Vierten, der vor der Rente berufsunfähig wird.1 Jeder dritte Mann und jede fünfte Frau scheiden aufgrund von Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit aus dem Erwerbsleben aus.

 

Grafik zur Verteilung nach Geschlechtern der Berufsunfähigkeit

Berufsunfähigkeit hat zahlreiche Ursachen. 2020 waren Nervenerkrankungen und psychische Erkrankungen mit 33 % die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit in Deutschland. Zweithäufigste Ursache mit rund 20 % waren Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates. Mit ca. 16 % war Krebs die dritthäufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit.2 Und genau in diesen Fällen ist eine Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung wichtig, damit es neben der Erkrankung nicht auch noch finanzielle Probleme gibt. 

Kreisdiagramm zur Darstellung der Ursachen einer Berufsunfähigkeit

Berufsunfähig oder erwerbsunfähig?

Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn eine Person im bisherigen Beruf aufgrund von Krankheit, Unfall oder Invalidität voraussichtlich dauerhaft nicht arbeiten kann. Wichtig ist hier die Unterscheidung zur Erwerbsminderung. Denn berufsunfähig bedeutet nicht gleichzeitig erwerbsunfähig. Erwerbsunfähigkeit liegt vor, wenn auch eine einfachere, andere Tätigkeit nicht mehr in vollem Stundenumfang ausgeübt werden kann. Dann tritt die gesetzliche Erwerbsminderungsrente in Kraft. Vor 1961 Geborene erhalten noch eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente. Alle anderen nur noch die Erwerbsminderungsrente. Einen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente haben nur diejenigen, die in den vergangenen 5 Jahren mindestens 36 Monate pflichtversichert waren. Umso sinnvoller ist es, durch eine BU-Versicherung privat vorzusorgen. 

Grafik Erwerbsminderung

Für wen lohnt sich eine Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung?

Während wir alle unser Haus und Auto versichern, denken viele, dass sich eine Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung nicht lohnt. Dabei zählt sie zu den wichtigsten Ver­siche­rungen überhaupt. Fakt ist: Wer seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, hat kein Einkommen mehr. Diesen Verlust, der oftmals für viele Jahre gilt, gilt es durch eine vertraglich vereinbarte, monatliche Berufsunfähigkeitsrente zu kompensieren.

Wann lohnt sich eine Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung?

Je eher desto besser! Die Beiträge für eine Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung sind bei frühem Einstieg über die gesamte Laufzeit geringer. Idealerweise steigt man zu Beginn der Ausbildung und des Studiums ein. Für junge Menschen lohnt sich die BU-Versicherung in doppelter Hinsicht. Erster Grund: Im Fall der Berufsunfähigkeit erhalten Schüler*innen, Studierende und Auszubildende keine beziehungsweise nur eine geringe gesetzliche Erwerbsminderungsrente, da sie noch keine oder zu wenige Beiträge in die Ver­siche­rung und in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Zweiter Grund für einen frühen Abschluss ist, dass das Alter und der Gesundheitszustand bei der Berechnung der Ver­siche­rungsbeiträge eine Rolle spielen. Je jünger und gesünder, desto geringer der monatliche Beitrag für die Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung. Man kann sogar sein Kind schon frühzeitig absichern. 

Dabei zählt die BU zu den wichtigsten Ver­siche­rungen überhaupt.

Gibt es Alternativen?

Es gibt verschiedene Alternativen zur Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung. Der Berufsunfähigkeitsschutz kann als Zusatzversicherung an einen Alters­vorsorgevertrag gekoppelt werden. Im Leistungsfall wird der Beitrag des Vorsorgevertrags übernommen, so dass die Alters­vorsorge fortgesetzt wird, und eine vereinbarte Berufsunfähigkeits-Rente ausgezahlt.

Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist die günstigere Variante der Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung. Hier greift der Ver­siche­rungsschutz, wenn überhaupt keine berufliche Tätigkeit mehr möglich ist. Eine weitere Alternative ist die Grundfähigkeitsversicherung. Diese sichert vertraglich definierte Fähigkeiten ab, die bei Verlust durch Krankheit oder Unfall mit einer monatlichen Rente abgesichert werden. Zu den Fähigkeiten gehören zum Beispiel Gehen, Stehen, Treppensteigen, Autofahren, Fahrradfahren, der Gebrauch der Hände, Sprechen, Hören oder Sehen.

Darüber hinaus gibt es noch die Dread-Disease-Versicherung (gefürchtete Krankheit) als Alternative zur Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung. Abgesichert werden „schwere Krankheiten“. Eine Dread-Disease-Versicherung soll durch eine einmalig ausbezahlte Ver­siche­rungssumme vor den finan­zi­ellen Folgen einer schweren Krankheit, wie Krebs, Herzinfarkt oder Multiple Sklerose schützen.

Und welche Ver­siche­rung lohnt sich nun für mich?

Dies hängt, wie bei allen Ver­siche­rungen, von der individuellen Situation ab. Für eine Berufs­unfähig­keits­ver­sicher­ung sind Alter, Familienstand, Beruf, Lebensplanung, Fixkosten und auch der Gesundheitszustand entscheidend. Und natürlich Ihre gewünschte Rentenhöhe, die Sie mit den Beiträgen selbst bestimmen. Das Angebot an Betriebsunfähigkeitsversicherungen ist groß und ein direkter Vergleich nicht immer einfach. Daher lohnt sich ein Gespräch mit unseren Finanz­berater*innen, die sich Ihre individuellen Lebensumstände genau anschauen und Ihnen auf Grundlage des umfangreichen Angebotes der Versicherer eine Empfehlung geben.  

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