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Ist eine private Pflege­ver­sicherung sinnvoll?

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Ein älterer Herr und eine Pflegerin trinken Kaffee zusammen

„Ich bin gesetzlich pflegeversichert, dann übernimmt doch die Pflege­ver­sicherung die Kosten.“ Falsch gedacht! Die Leistungen der Pflege­pflicht­ver­sicherung sind eine Grund­ver­sorgung und decken in der Regel die hohen Kosten für die Pflege nicht ab. Diese Kosten muss man selbst übernehmen. Die Differenz zwischen tatsächlichen Aufwendungen und Leistungsansprüchen aus der Pflegekasse wird auch als Pflegelücke bezeichnet. Doch reichen Rente, Einkommen oder das eigene Ersparte aus, um den Eigenanteil zu übernehmen?

Die meisten pflegebedürftigen Menschen werden zu Hause versorgt – in der Regel durch Angehörige. Wenn aber die Angehörigen nicht in der Nähe sind bzw. keine Ressourcen haben oder wenn die Beeinträchtigungen größer werden, dann sind professionelle ambulante Pflegekräfte oder ein Pflegheim erforderlich. Und dies kostet viel Geld.

Aber gerade im Pflegefall sollte man nicht an der falschen Stelle sparen, damit den Pflegebedürftigen die bestmögliche Versorgung zukommt. Hier kann eine private Pflege­zusatz­ver­sicherung die richtige Lösung sein, um sich und seine Angehörigen vor einem finan­zi­ellen Risiko zu schützen.

Lesen Sie hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen oder sprechen Sie gerne direkt unsere Finanz­berater*innen vor Ort an.

Für wen ist eine Pflege­zusatz­ver­sicherung sinnvoll?

Ob eine Pflege­ver­sicherung sinnvoll ist, hängt von dem finan­zi­ellen Bedarf im Pflegefall ab. Entscheidend ist, welche Form der Betreuung (ambulant oder stationär) in Frage kommt, ob man eine 24-Stunden-Pflegekraft braucht, welcher Pflegegrad eintritt, welche Ansprüche man an ein Pflegeheim hat, wie die eigene finanzielle Situation ist (Höhe der Rente, Vermögen, Eigentum) und ob es Unterstützung durch Angehörige gibt. All dies lässt sich jedoch nicht vorhersagen. Gewiss ist aber: Pflege ist teuer und die gesetzlichen Pflegekassen bezahlen nur einen Teil der Kosten, wenn der Pflegefall eintritt.

Die Leistungen der gesetzlichen Pflege­ver­sicherung decken die tatsächlichen Pflegekosten nicht ab und müssen selbst bezahlt werden. Bei einer vollstationären Pflege im Heim kann die Versorgungslücke bis zu 2.170 Euro betragen.

Die Leistungen der gesetzlichen Pflege­ver­sicherung

Der Begriff Pflege­be­dürftig­keit ist durch das Sozialgesetzbuch definiert. Es bestimmt, wann ein Mensch per Gesetz als pflegebedürftig gilt und wie diese Einstufung gemessen und beurteilt werden. Auf dieser Beurteilung basiert der Anspruch auf Pflegeleistungen. Um Leistungen der Pflege­ver­sicherung zu erhalten, muss ein Antrag bei der Pflegekasse gestellt werden. Für die von den Pflegekassen übernommenen Summen ist der Pflegegrad entscheidend.

Der Pflegegrad – von 1 (leichte Einschränkung) bis 5 (schwere Einschränkung) – orientiert sich daran, wie stark Selbstständigkeit und Fähigkeiten eingeschränkt sind. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) erstellt im Auftrag der Pflegekasse ein Gutachten zur Feststellung der Pflege­be­dürftig­keit und zum Pflegegrad.

Was ist der Unterschied zwischen gesetzlicher und privater Pflege­ver­sicherung?

Alle gesetzlich Krankenversicherten sind automatisch in der gesetzlichen Pflege­pflicht­ver­sicherung versichert. Bei gesetzlich Versicherten ist die Pflege­pflicht­ver­sicherung an die Kranken­kasse gekoppelt. Privatversicherte sind in der privaten Krankenversicherung pflege­pflicht­versichert.

Die gesetzliche Pflege­pflicht­ver­sicherung bezahlt ein Pflegegeld, wenn sich Angehörige um den Pflegbedürftigen kümmern. Die Kosten für einen ambulanten Pflegedienst oder die stationäre Pflege im Pflegeheim übernimmt die Pflege­ver­sicherung in Abhängigkeit vom Pflegegrad.

Was spricht für die private Pflege­ver­sicherung?

Gründe, warum eine Pflege­zusatz­ver­sicherung sinnvoll ist:

  • Statistisch gesehen wird in einer Partnerschaft mindestens eine Person pflegebedürftig.
  • Die Leistungen aus der Pflege­pflicht­ver­sicherung werden für die Begleichung der tatsächlichen Pflegekosten nicht ausreichen. Diese Kosten können Sie mit einer Pflege­zusatz­ver­sicherung abdecken. Sie reduzieren Ihre finan­zi­ellen Belastungen.
  • Wenn Sie keine Angehörigen haben, die die Pflege übernehmen können und somit auf professionelle Pflegekräfte angewiesen sind.
  • Die Pflege­zusatz­ver­sicherung schützt Sie davor, Ihr Erspartes und Eigentum für die Pflege aufzuwenden oder zu verkaufen.
  • Sie können sich durch die Ver­siche­rungsleistung eine professionelle Pflege zuhause leisten und so lange wie möglich in den eigenen 4 Wänden bleiben.
  • Die Pflegeleistungen stehen Ihnen bei Pflege­tage­geld­ver­sicherung und der Pflege­renten­ver­sicherung frei zur Verfügung. Sie entscheiden, ob Sie dafür die Pflege zu Hause, in der Tagespflege oder in einem Heim bezahlen.

Was bezahlt die private Pflege­zusatz­ver­sicherung?

Es gibt drei Formen der Pflege­zusatz­ver­sicherung mit verschiedenen Leistungsarten, die der Versicherte selbst bestimmt: Die Pflege­tage­geld­ver­sicherung, die Pflegekostenversicherung und die Pflege­renten­ver­sicherung. Lesen Sie dazu mehr im Teil 4 unserer Pflege­ver­sicherungs-Serie: Möglichkeiten der Absicherung
 

In welchem Alter ist eine private Pflege­ver­sicherung sinnvoll?

Auch junge Menschen können durch eine Krankheit oder einen Unfall pflegebedürftig werden. Daher ist es sinnvoll, früh vorzusorgen und selbst darüber zu entscheiden. Lesen Sie dazu mehr im Teil 3 unserer Pflege­ver­sicherungs-Serie: Pflegeabsicherung ab welchem Alter?

Was kostet eine private Pflege­zusatz­ver­sicherung?

Die Ver­siche­rungsprämie ist einerseits vom gewünschten Ver­siche­rungsschutz, andererseits vom Gesundheitszustand und Alter abhängig. Aus diesem Grund kann ein Abschluss in jungen Jahren sinnvoll sein. Die Prämien sind dann niedriger und in jungen Jahren ist man in der Regel gesünder, so dass die Gesundheitsprüfung kein Problem darstellt.

Persönliche Beratung zu Pflege­zusatz­ver­sicherungen

Bonnfinanz arbeitet mit mehreren Produkt­partnern zusammen, die alle Pflege­ab­sicher­ungen anbieten. Dabei haben wir für jede Altersgruppe das passende Angebot, um sich gegen das finanzielle Risiko im Pflegefall abzusichern.

Sprechen Sie unsere Finanz­berater*innen vor Ort an. Diese erläutern Ihnen für Ihre individuelle Lebenssituation, ob und welche private Pflege­ver­sicherung für Sie sinnvoll ist.

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